Willkommen Wolf

Wölfe in Deutschland?

Der im ausgehenden Mittelalter begonnene Ausrottungsfeldzug gegen die Wölfe führte dazu, dass um 1850 die Wolfspopulation bei uns in Deutschland fast vollständig ausgelöscht wurde. 1904 wurde bei Hoyerswerda der "letzte Wolf" Deutschlands geschossen.

Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts wanderten immer wieder einzelne Tiere von Polen nach Deutschland ein, sie wurden allerdings alle erschossen. Erst Ende der 1990er Jahre gelang es zwei Wölfen sich auf dem noch aktiven Truppenübungsplatz "Oberlausitz" erfolgreich zu etablieren. 150 Jahre nach ihrer Ausrottung ist es somit den Wölfen wieder gelungen ein Rudel in Deutschland zu gründen. Seit 1990 stehen Wölfe im vereinten Deutschland, seit 1998 in Polen unter strengem Naturschutz.

Wie leben Wölfe?

Ein Wolfsrudel besteht aus einem Familienverband, zu dem die Elterntiere, die Welpen und die Jungtiere des Vorjahres gehören. Ein hoch entwickeltes Sozialverhalten regelt das Zusammenleben

Wölfe brauchen keine Wildnis. Entgegen der häufig verbreiteten Meinung, ist der Wolf nicht auf Wildnisgebiete oder naturnahe Lebensräume angewiesen. Er ist sehr anpassungsfähig und kommt gut in einer von Menschen geprägten Kulturlandschaft zurecht. Obwohl der Wolf durchaus menschliche Strukturen nutzt, meidet er den Menschen. Wölfe bemerken ihn frühzeitig und suchen das Weite. Die Rückkehr der Wölfe bereichert unsere Natur. Sie ist eine der spektakulärsten Entwicklungen der letzten Jahre im Naturschutz. In unseren Wäldern und Forsten könnte sich die Anwesenheit von Wölfen positiv auswirken.

Sie jagen unerfahrenes, altes und schwaches Wild, in unseren Breiten sind das Rothirsche, Rehe, Wildschweine, Hasen, Kaninchen, Vögel, Mäuse und andere Kleinsäuger. Reaktions-schnelle und gesunde Tiere werden selten erbeutet. Durch diese natürliche Auslese spielen die Wölfe seit Urzeiten eine wichtige Rolle im Ökosystem.

Territorium

Zur Zeit sind mehr als 200 Territorien in Deutschland nachgewiesen.

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat Mitte Oktober die
Bestandszahlen für das Monitoringjahr 2022/23 bekannt
gegeben. Danach wurden in Deutschland 184 Wolfsrudel,
47 Wolfspaare sowie 22 sesshafte Einzelwölfe festgestellt.
Das entspricht einem Anstieg um nur drei Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Von einem übermäßigen oder gar
exponentiellen Wachstum des Wolfsbestands um jährlich
über 30 Prozent kann also keine Rede sein – das wird jedoch
oft behauptet, um ein Schreckensbild zu verbreiten. Die
Kurve flacht jedoch seit Jahren ab.
Es ist aber zu erwarten, dass auch in den nächsten Jahren
weitere Territorien entstehen. Bisher unbesetzte, aber für
Wölfe geeignete Lebensräume gibt es beispielsweise im
Südwesten Deutschlands. Der NABU weist vor allem Bundes-
länder mit neuer Wolfsanwesenheit darauf hin, sich früh-
zeitig um die Etablierung von Herdenschutz und Unter-
stützungsmöglichkeiten für Weidetierhaltung zu kümmern.
Damit erst anzufangen, wenn es die ersten Risse an unge-
schützten Weidetieren gibt, ist fatal. Weidetierhaltende
benötigen Vorlaufzeit, um die Maßnahmen in die Betriebs-
routine aufzunehmen. Die Antragstellung für Herdenschutz
sollte zudem entbürokratisiert werden. Es kann nicht sein,
dass der Schutz der Weidetiere an unnötig komplexen
Prozessen scheitert.
Weitere Zahlen des BfN betreffen Totfunde: Im aktuellen
Monitoringjahr wurden 159 Wölfe tot aufgefunden. Verkehrs-
unfälle sind mit 125 Vorkommnissen die häufigste Todes-
ursache. Elf Wölfe wurden illegal getötet – in keinem Fall
kam es zur Überführung der Täter*innen. Die Tötung streng
geschützter Arten ist eine Straftat. Es müssen endlich pro-
fessionelle Stellen in den Ländern zur Bekämpfung der
Artenschutzkriminalität geschaffen werden, die neben
Wölfen immer wieder auch Luchse und Greifvögel trifft.
(Marie Neuwald)

Quelle NABU Wolfspost vom November 2023



Die Wölfe verbreiten sich zwar weiter, doch dem Wachstum sind natürliche Grenzen gesetzt: Ein Rudel in einem durchschnittlich 250 Quadratkilometer großen Wolfsrevier umfasst rund ein Dutzend Tiere – der Nachwuchs muss weiterziehen. Wenn man bedenkt, dass ein achtköpfiges Wolfsrudel, das zur Hälfte aus Welpen besteht und in einem Territorium von 300 km² jagt und damit 1,2 Rehe, 0,3 Wildschweine und 0,2 Rothirsche pro Jahr und 100 Hektar erbeutet, stellt der Wolf keine Konkurrenz für den Jäger dar, im Gegenteil, seine Anwesenheit trägt dazu bei, den Verbisschaden in Land- und Forstwirtschaft durch das Schalenwild, in Grenzen zu halten.

Ein russisches Sprichwort sagt: " Wo der Wolf jagd ist der Wald gesund!"

Wer mehr über dieses für mich sehr interessante Thema wissen möchte klick hier: 

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/index.html

http://www.wolfswandern.de/



 


Nur die Berge leben lange genug, um das Heulen der Wölfe zu verstehen.

Aldo Leopold